Behrmann, Alfred: WÖRTERWELTEN. Kleine Schriften zur Sprache und Literatur ISBN 3-89693-213-6 (12/2002)
390
Seiten, 10 Abb., Ebr., EUR 35,00
Sprache ist für alle da, ebenso, im Prinzip, die Literatur. Wie man sie gebraucht, ist
jedem anheimgestellt. Was könnte demokratischer und liberaler sein? Allerdings ist Sprache ein Werkzeug, dem mitunter besondere Leistung abverlangt wird, etwa in der Wissenschaft: beim Bezeichnen schwieriger
Sachverhalte, was ein hohes Maß an sprachlicher Präzision erfordert. Das gilt auch für die Dichtung. Es gilt hier sogar in höchstem Maß, weil die Sachverhalte nicht, wie in der Wissenschaft, vorgegeben, sondern
geschaffen sind – hervorgebracht von der Kunst des Autors. Der Autor, wie phantasievoll auch immer, bleibt angewiesen auf das Wirkliche: in der äußeren Welt oder der inneren des Menschen. Das ermöglicht dem
Leser, das Gelesene und die eigene Erfahrung aneinander zu prüfen. Ein Institut, das dabei nützlich sein kann, ist die Philologie eine Wissenschaft, die niemand verschrecken muß, denn ›Liebe zum Wort‹
bedeutet mehr und Lustvolleres als ein akademisches Ressort. Hier jedenfalls, in diesen kleinen Schriften, liegt ihr Hauptgeschäft darin, dem Vergnügen des Lesers zu dienen. Sie versucht das, indem sie einlädt zu
lesen: Shakespeare und Eliot, Goethe und Brecht, (vermeintlich) Bekanntes und wenig Bekanntes.
Inhalt
Vorwort I Zerstreute Anmerkungen zu gesammelten Schriften II
Über den Umgang mit der Sprache Rede, gehalten vor Lesern, über das Lesen Erfahrungen mit Aphorismenlesern Das Deutsch der Neuzeit als Literatursprache Einige Bemerkungen zur
Zweisprachigkeit Übersetzung englischer Verse ins Deutsche Zur Schreibart in philologischen Arbeiten Unzeitgemässe Betrachtung einer wissenschaftlichen Prosa Die Synkope in der neueren deutschen
Schriftsprache III Literarische Studien oder Verteidigung eines gemässigten Empirismus Eliots Literaturkritik Über Peter Szondi anlässlich des Erscheinens seiner Briefe IV Anmerkungen
zum Begriff der offenen Form Her brests are dun … Zur Dark Lady in Shakespeares Sonetten Hofmannswaldaus »Vergänglichkeit der schönheit« Die Vernunft und das Opfer: Lessings Philotas und Brechts Massnahme Deutsche
Schriftsteller der Goethezeit in Neapel Eine notierte Theaterimprovisation: Tiecks Prolog von 1796 Was geschieht in der Prinzessin Brambilla ? Rokoko im fin de siècle: Hofmannsthals »Prolog zu dem Buch Anatol« John
Crowe Ransoms ‘The Equilibrists’ – ein danteskes Gedicht Eliots ‘Journey of the Magi’ V Vom Studium der Literatur zur ›Gesamtschau der Dinge‹
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