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Germanistik
 

 
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Schalk, Axel: Bewohnte Schrecken. Zur Metaphorik des Inkommensurablen
Mit einem Vorwort von Theo Buck
ISBN 3-89693-247-0 (07/2004)
242 Seiten, 21 x 15 cm, Ebr., EUR 30,00
 
Verdun, Auschwitz, Hiroshima gelten als historische Grenzerfahrungen, die die Menschen im letzten Jahrhundert erlitten. Die Verwerfungen eines Zeitalters der Kriege konnten nicht folgenlos für die Struktur und Metaphorik der modernen Literatur bleiben. Dramen und Prosatexte des letzten Jahrhunderts werden vor diesem Hintergrund untersucht. Die aufgezeigte literar-historische Linie von Karl Kraus und Thomas Mann über Kurt Vonnegut und George Tabori bis Günter Grass und Friedrich Dürrenmatt oder Thomas Pynchon und Edward Bond deutet den technisch industriellen Krieg als unbegreiflich, als ein Areal der 'Bewohnten Schrecken'. Der Bruch eines ganzen Zeitalters steht zur Diskussion.

Inhalt
 
1. Von Verdun über Auschwitz nach Hiroshima – Eine Konstante des Inkommensurablen
2. Die Bombe – Heiner Müller und Bertolt Brecht
2.1 Drahtskelettwolken oder die andere Metaphorik – BILDBESCHREIBUNG
2.2 Weltmaschine gegen Kopfmaschine – Brechts „Galilei“
3. Dekonstruktion des Romans – Friedrich Dürrenmatt und Günter Grass
3.1 Der „Winterkrieg“ – Friedrich Dürrenmatt – Inkommensurabilität als literarisches Scheitern
3.2 Apokalypse now – Der fiktive Erzähler – die fiktive Erzählhaltung – Günter Grass: „Die Rättin“
4. Schreiben nach dem Bombeninferno – Alfred Döblin, Hans Erich Nossack und Kurt Vonnegut
4.1  „Der transzendentale Wille schlägt in die Person wie Feuer ein“ – Döblins Abschied vom literarischen Diskurs
4.2 Nihilismus als literarische Struktur
4.3 „Hört zu“ oder „Myriaden von Tralfamadorianern“ kamen nach Dresden – Kurt Vonnegut „Slaughterhouse Five“
5. Gesperrte Areale – Postkatastrophische Bilder – Arno Schmidt, Hans Henny Jahnn und Harald Mueller
5.1 „Mensch! Was war denn das noch subjektiv oder Objektiv?“
5.2 Kolportage als dramatische Unform – Erfahrungen auf einem Totenfloß
6. Schreiben nach Verdun – Thomas Mann, Georg Kaiser und Karl Kraus
6.1 Von Hamburg ins Lungensanatorium ins „Sperrfeuer“ – Die Struktur des „Zauberbergs“
6.2 „Das weiße Entsetzen“ – Inkommensurabilität in Handlungsnexus und Metaphorik – Georg Kaisers „Gas“-Dramen
6.3 „Der Zufall des Schrapnells“ oder Die „ganze Varietät des Todes“ – Karl Kraus’ „Die letzten Tage der Menschheit“
7. Absurdistische Schrecken – George Tabori und Kurt Vonnegut II
7.1 Von der Genesis in die Gaskammer
7.2 Was ist Bokonismus?
8. Wanderer in der „Zone“ – Arkadi und Boris Strugatzki, Thomas Pynchon und W.G. Sebald
8.1 Picknick am Wegesrand oder die Bedrohung durch die „goldene Kugel“
8.2 In der Zone der Paranoia – Pynchons „Die Enden der Parabel“
8.3 „Eine Schrecksekunde, denke ich, und ein ganzes Zeitalter ist vorbei“ – W.G. Sebald
9. Die Prosa des Indirekten – Walter Höllerer, Wolfgang Hilbig und Ernst Augustin
9.1 Der semiologische Versuch – „Die Elephantenuhr“ – der Roman der Abstraktion
9.2 Die imaginäre Katastrophe – Ernst Augustins surrealer Roman „Der Kopf“
9.3 An der Viehrampe – Hilbigs „Alte Abdeckerei“
10. Exkurs – Ärzte als Agenten des Todes und andere Motive
11. Weltuntergänge II. – Eugène Ionesco, Lothar Trolle, Edward Bond und George Tabori II
11.1 Rollende Panzer, kafkaeskes KZ
11.2 Sprachverlust, Kolportage und szenischer Reduktionismus – Edward Bond
11.3 Ungewöhnliches wird gewöhnlich – Eugène Ionesco
12. Statt eines Schlussworts
Literatur