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Germanistik
 

 
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Schoor, Kerstin (Hrsg.): ... aber ihr Ruf verhallt ins Leere hinein. Der Schriftsteller Georg Hermann (1871 Berlin – 1943 Auschwitz)
ISBN 3-89693-129-6 (07/1999)
Der Titel ist vergriffen

“Wenn wir in unserer Literatur und Kunst ein Dutzend Hermanns haben, wird Berlin eine lebendige Persönlichkeit sein und nicht mehr geschlechts- und physiognomielos aus toten Augen starren.” – Dieser Wunsch des Literaturkritikers Arthur Eloesser aus dem Jahre 1912 bedarf heute, gleich dem literarischen Schaffen Georg Hermanns selbst, wieder einer interpretativen Rekonstruktion: Mit Texten von und über den vor allem mit seinen Romanen um Jettchen Geberts Geschichte (1906-08) für Jahre vielbeachteten Chronisten deutsch-jüdischen Berliner Bürgertums wird der Versuch unternommen, einigen der von dem Schüler Georg Simmels und Freund Heinrich Zilles ausgelegten essayistischen und erzählerischen Fäden in das Labyrinth einer Großstadt nachzugehen und erste Umrisse seines Berlin-Bildes vom ausgehenden 19. bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts zu rekonstruieren. In Fallstudien erkundet werden Hermanns Stellung innerhalb der Moderne, sein jüdisches Selbstverständnis sowie seine Reaktion auf den Antisemitismus in Deutschland und seine Schreiberfahrungen im niederländischen Exil.
Im Anhang des Buches sind drei Aufsätze Georg Hermanns abgedruckt, die zum ersten Mal veröffentlicht werden und eine Rede seiner Tochter Hilde, die sie 1933 in Kopenhagen über ihren Vater hielt.
Bei den Texten Georg Hermanns handelt es sich um:
Autobiographisches (1938), Bilanz (1933), Eine Lanze für die Westjuden (1937).

Inhalt

Kerstin Schoor: ... aber ihr Ruf verhallt ins Leere hinein. Georg Hermann – Ein Autor und seine Leser
Arpe Caspary: Usumes Maske. Vom Gesicherten und Ungesicherten Schreiben
Godela Weiss-Sussex: Ein Kleinstädtisches Großstadtsujet? Zur Darstellung Berlins in ‘Jettchen Gebert’
Lothar Müller: Franz Hessel und Georg Hermann. Zwei Spaziergänger im Berlin der Neuen Sachlichkeit
Peter Sprengel: Anti-Nietzsche. Georg Hermann als Kritiker der Moderne – auf den Spuren Schopenhauers und Raabes
Laureen Nussbaum: Wenn Deutschland die ganze Welt gewänne, nichts könnte den Kummer dieses Krieges gutmachen: Georg Hermanns ‘Randbemerkungen’ (1914-1917)
Christian Rehse: Nehmen wir die Dinge nicht so ernst. Zum “fatalistischen Grundzug” in Georg Hermanns Werken
Peter Sprengel: Der Dreschflegelgraf. Antisemitismus als Tendenz der Epoche in Georg Hermanns ‘Der kleine Gast’
Irmela von der Lühe: Versuch, im Schreiben zu überleben. Georg Hermanns ‘Rosenemil’
Silvia Schlenstedt: Nicht aus dem europäischen Kulturkreis drängen lassen. Georg Hermann 1936 zu einer Umfrage über Gegenwart und Zukunft der jüdischen Literatur
Arpe Caspary: Georg Hermann. Chronologie von Leben und Werk: 1871-1943