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Reihe
 
Kulturwissen.
 

Germanistik
 

 
Beiträge zur transkulturellen
Wissenschaft
 
Herausgegeben von Michael Fisch
 

Fisch, Michael / Salama, Dalia Aboul Fotouh (Hrsg.): »Die Wissenschaft ist ein Meer ohne Ufer«. Beiträge zum Forschungskolloquium an der Abteilung für Germanistik der Universität Kairo
(Beiträge zur transkulturellen Wissenschaft, Band 4)
ISBN 978-3-89693-682-0 (08/2017)
313 Seiten, 22 x 15 cm, 8 Abb., Kt., EUR 49,00
 
Dieser Band enthält sieben Aufsätze ägyptischer Germanistinnen und eines DAAD-Lektors, die aus Anlass des 50jährigen Bestehens der Abteilung für Germanistik an der Universität Kairo entstanden sind. Nachdem eine internationale Konferenz im Frühjahr 2015 dazu ausgerichtet wurde und die Kongressakten im Sommer 2017 erschienen, soll dieser Sammelband eine Art zweite Dokumentation darstellen. Es geht hierbei darum, einen thematischen Überblick über die aktuellen germanistischen Forschungsprojekte der Kolleginnen an der Abteilung für Germanistik an der Universität Kairo in den beiden Forschungsfeldern Sprach- und Literaturwissenschaft zu präsentieren. Bei der Wahl ihres Themas waren die Beteiligten frei.
Im Frühjahr 2016 wurden diese Forschungsprojekte im Rahmen eines Kolloquiums an der Universität Kairo vorgestellt und diskutiert. Es ging darum, dass das Kollegium an der Abteilung für Germanistik an der Universität Kairo hieran partizipiert und sich vorstellt. Das hier vorgelegte Buch soll eine Art Bestandsaufnahme der aktuellen und individuellen Forschungsprojekte an der Abteilung für Germanistik der Universität Kairo sein, die Perspektiven für die Zukunft wagen möchten. Da Forschungsprojekte allzu oft mit der Person des jeweiligen Themas verbunden sind, entstand also ein Buch, das die Vielfalt und Individualität dieses Kollegiums zeigt. Zudem trägt dieses Buch die Bedeutung dieser einzigartigen ägyptischen Germanistik-Abteilung nach außen.
 
Dieser Band ist dem ägyptischen „Dekan der arabischen Literatur“ Taha Hussein (1889-1973) gewidmet.
 
Prof. Dr. Michael Fisch, geboren 1964, studierte Germanistik und Philosophie an der Freien Universität Berlin, an der seine Magisterarbeit (1994), die Dissertation (1999) und eine Habilitationsschrift (2010) entstanden. In Tunis schrieb er die erste deutschsprachige Biografie über Michel Foucault (2011) und in Kairo arbeitet er an einer Textgeschichte über Jacques Derrida. Von 2008 bis 2011 war er DAAD-Lektor in Tunis und ist seit 2012 DAAD-Lektor und Gastprofessor in Kairo. Er arbeitet als Literatur- und Textwissenschaftler in Kairo und Berlin und erarbeitet gemeinsam mit arabischen Kollegen einen Kommentar zum Koran, der neben der westlich orientierten Forschung insbesondere die traditionellen islamischen Quellen berücksichtigt. In diesem Feld hat er bereits zwei Bücher vorgelegt: »Umm-al-kitâb. Ein kommentiertes Verzeichnis deutschsprachiger Koran-Ausgaben von 1543 bis 2013. Vierhundertsiebzig Jahre europäisch-abendländische Koran-Rezeption« und »Ulûm-al-qur’ân. Ein kanonisches Verzeichnis zur historisch-kritischen Koran-Forschung von 1807 bis 2017. Zweihundertzehn Jahre europäisch-abendländische Koran-Wissenschaft«.
 
Prof. Dr. Dalia Aboul Fotouh Salama ist in Kairo geboren und begann ihr Studium der Germanistik 1985 an der Philosophischen Fakultät der Universität Kairo, an der sie den Titel Bachelor of Arts (1989) und Magister of Arts (1995) erhielt. Im Rahmen eines Promotionsstipendiums des DAAD konnte sie ihre Dissertation an der Christian Albrechts-Universität zu Kiel im Jahr 1999 erfolgreich verteidigen. An der Philosophischen Fakultät, Abteilung für Germanistik der Universität Kairo lehrt sie seitdem als Dozentin für neuere deutsche Literaturwissenschaft. Von 2004 bis 2007 war sie als Kulturattachée an der Kulturabteilung und Studienmission der ägyptischen Botschaft in Berlin tätig. Seit 2012 arbeitet sie als Professorin an der Abteilung für Germanistik an der Universität Kairo und leitet dort seit November 2012 die Abteilung für Germanistik. Seit 2015 ist sie Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik (GIG). Sie nimmt an verschiedenen internationalen Kongressen teil. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der neueren deutschen Literaturwissenschaft, der Gegenwartsliteratur, der Literatur des 18. Jahrhunderts, in Themen wie Postkolonialismus, Gender-Diskurs, und in der Komparatistik, der interkulturellen Literaturwissenschaft und der Übersetzung.

Inhalt
 
Dalia Aboul Fotouh Salama: »Die Wissenschaft ist ein Meer ohne Ufer«. Vorwort zu diesem Sammelband
Michael Fisch: »Ein Fremder war er in der Heimat«. Einführung in Leben und Werk von Tâhâ Hussein
Hilda Matta: Das Wortfeld »Zeiteinteilung« im Deutschen und Ägyptisch-Arabischen. Eine lexikologische, kulturvergleichende Studie
Dina Aboul Fotouh Salama: »ir sult uns niht gelîche hân, ob ir wænet sîn ein hövescher man (V. 699f.)«. Ulrichs von Liechtenstein „Frauenbuch“ (1257) zwischen Ästhetisierung und Ethisierung hegemonialer und genderspezifischer Positionen
Fatma Massoud: »Wenn Europa die Kaaba umkreist«. Mekka-Spiegelbilder in der europäischen Reiseberichttradition
Michael Fisch: »Du sollst zum Aug der Fremden sagen: Sei das Wasser«. Über Motive des Fremden im frühen Widmungsgedicht »In Ägypten« (1948), über mögliche Formen der Dekonstruktion im lyrischen Satz »Niemand zeugt für den Zeugen« (1966) und über den ausstehenden Dialog zwischen Paul Celan und Jacques Derrida
Nahed El-Dib: »Gute Mütter, böse Mütter«. Zum Bild der Mutter bei Anna Seghers (1963), Bertolt Brecht (1968) und Elfriede Jelinek (1983)
Dalia Aboul Fotouh Salama: »Und ihr habt trotzdem keine Macht über mich«. Chronotopische und heterotopische Aspekte an ausgewählten Figuren in Ala al-Aswanis Roman „Der Jakubijân-Bau” (2002) und Uwe Tellkamps Roman „Der Turm“ (2008)
Mumina Hafez Abd El-Barr: »Auf der Suche nach der verlorenen Heimat«. Das Dilemma der Zugehörigkeit und Entfremdung im Heiligen Land. Vladimir Vertlibs Roman »Schimons Schweigen« (2012) und Sahar Halîfahs Roman »Das Erbe« (1997)
Kurzbiografien
Editorische Notiz