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Reihe
 
Romanistik
 

 
Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft
 
Herausgegeben von Alberto Martino
 

Ley, Klaus: „immaginazione senza fili“? Formen und Figuren des italienischen Theaters: von Dario Fo zurück zu Carlo Goldoni. Mit einer Studie „Über das allmähliche Verfertigen der Gedanken vor dem Reden“
(IFAVL, Band 135)
ISBN 978-3-89693-277-8 (07/2010)
219 Seiten, 22 x 15 cm, Kt., EUR 35,00
 
Die Beiträge des Bandes reflektieren das Theater in Italien von Dario Fo über Pirandello, Marinetti, D’Annunzio („La città morta“) und Manzoni („Adelchi“) zurück bis zu C. Goldoni („La Locandiera“, „Don Giovanni Tenorio“). Sie verbindet die Frage nach dem Eigentümlichen dieser europäischen Sonderform, die bereits in der Frühmoderne mit Tragödie und Komödie, aber auch mit der „commedia dell’arte“ die Grundlagen des neueren Dramas erstellte. Dabei findet sich neben dem seit der Romantik lange als Vorwurf gemeinten Argument, das italienische Theater sei unfähig zur echten Tragödie, das provokante futuristische Konzept vom Schauspiel, das seine Wirkung entfalten will aus der „immaginazione senza fili“, der Befreiung der Phantasie von allen Fesseln der Vernunft und der Routine. In beiden Fällen geht es um das Element der Überraschung, das sich bereits in der „commedia dell’arte“ wie in der hohen Tragödie in jeweils eigener Akzentuierung zeigte. Immer erscheint es verbunden mit dem Prinzip der Montage, wodurch Intensität und Tempo, Betroffenheit und Erregung, Staunen und Gelächter erzeugt werden. Und so findet auch Marinettis „teatro della sorpresa“ seine Nachfolge in Pirandellos Meisterwerk „Sei personnaggi“ und, in wiederum ganz anderer Form, in Fos „conferenza-spettacolo“ über den Renaissance-Maler Mantegna.

Inhalt
 
Vorbemerkung
 
DARIO FO
„conferenza-spettacolo“ – Dario Fo und die Auseinandersetzung mit der italienischen Kunstgeschichte als Theater
LUIGI PIRANDELLO
„manicomio“ – „poesia“ – Pirandellos Sei personaggi in cerca d’autore
F.T. MARINETTI

F.T. Marinettis Einakter Elettricità und die „sintesi“ als Theaterform der Futuristen
GABRIELE D’ANNUNZIO

Das Ende der Tragödie. Zum „atto puro“ in Gabriele D’Annunzios „teatro di poesia“
ALESSANDRO MANZONI

„Alto infelice!“ – Zur Funktion einer Nebenrolle in A. Manzonis historischem Drama Adelchi
CARLO GOLDONI

Neue Kontexte zu La Locandiera: Goldonis Reformkomödie und ihre Bedeutung für Diderots drame bourgeois
Zwischen Molière und Mozart: Goldonis Don Giovanni Tenorio ossia il Dissoluto (1736)
 
Zur Grundlegung:

Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken vor dem Reden.
‚Circumstantia‘-Lehre, Beichte und Alltagsrhetorik in der Gegenreformation
 
Drucknachweise