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Kulturwiss.
 

 
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EUE RHETORIK
Herausgegeben von
Joachim Knape
 

Guhr, Dagny: Argumentation in Courtship-Kommunikation. Zu den persuasiven Strategien im Gespräch
(Neue Rhetorik, Band 3)
ISBN 978-3-89693-514-4 (01/2008)
315 Seiten, 22 x 15 cm, 12 Abb., Kt., EUR 39,00
 
Zahllose soziologische und linguistische Studien beschäftigen sich mit Courtship-Kommunikation, zu kaum einem anderen Thema liegen so viele populärwissenschaftliche Ratgeber vor wie zu dem des Flirtens. Doch die sprachliche Seite der Partnerwerbung ist bislang nur wenig erforscht. Basierend auf einem Korpus von mehr als 40 Flirtgesprächen untersucht die Autorin des vorliegenden Bandes Inhalt und Form von Flirtgesprächen aus rhetorischer Sicht. Zentral ist dabei die Untersuchung des Nutzargumentes, über das im Flirtgespräch ein zweites Treffen ausgehandelt werden kann. Neben den Schlüssigkeitsmerkmalen dieses Argumentes spielen vor allem die mit seinen verschiedenen Formen verbundenen Erfolgswahrscheinlichkeiten eine Rolle. So kann die Verfasserin nicht nur zeigen, was ein „gutes“ Flirtgespräch ausmacht, sondern auch, von welchen Faktoren sein Erfolg abhängt und formuliert so eine Rhetorik des Gesprächs.

Inhalt
 
Vorwort
I. „Dann gib mir mal einen guten Grund“. Zu Inhalt und Aufbau der Arbeit
II. Argumentation im Erstkontaktgespräch. Zum Stand der Forschung

1. Studien zur Argumentation in Courtshipkommunikation
1.1 Begriffsklärung Courtship
1.2 Studien zum Cooling-Out
1.3 Studien zu den Rahmenhandlungsplänen
1.4 Populärwissenschaftliche Ratgeberliteratur
2. Studien zur Nutzargumentation
2.1 Studien zum pragmatischen Argument
2.1.1 „Topik“ und „Rhetorik“ des Aristoteles
2.1.2 Perelman (1970; 1980; 1994) und Perelman/Olbrechts-Tyteca (2004)
2.1.3 Kienpointner (1992a; 1996) und Eemeren/Grootendorst/Snoeck Henkemans (2002)
2.2 Studien zum Nutzargument
2.2.1 Der Konsequenztopos bei Kindt (1994; 2000)
2.2.2 Der Überredungsversuch bei Ortak (2004)
3. Studien zur dialogischen Argumentation
3.1 Dialog und Monolog
3.2 Dialogklassifikation
3.3 Klassifikation argumentativer Dialoge
3.4 Innere Struktur und Ablauf von Argumentation
Zusammenfassung
III. Theorie und Analyse empirisch beobachtbarer Argumentation
1. Theorie natürlicher Argumentation
2. Möglichkeiten und Grenzen der Analyse empirisch beobachtbarer Argumentation
2.1 Die Topischen Modelle
2.1.1 Topos und Topik bei Aristoteles
2.1.2 Topos und Topik bei Cicero
2.1.3 Topos und Topik bei Quintilian
2.1.4 Topos und Topik bei Chaïm Perelman
2.1.5 Topos und Topik bei Manfred Kienpointner
2.2 Argumentationsschemata
2.2.1 Das Epicheirem
2.2.2 Das Toulmin-Schema
2.2.3 Das Öhlschläger-Schema
2.2.4 Das Schwitalla-Schema
2.2.5 Das Völzing-Schema
2.3 Argumentationsdiagramme
2.3.1 Der Baumgraph
2.3.2 Die Netzstruktur
2.3.3 Das 3-Ebenen-Modell
2.4 Sprechakttheoretische Ansätze
2.4.1 Die Klasse konklusiver Sprechhandlungen
2.4.2 Die illokutionäre Rolle Persuasion
2.4.3 Der komplexe Sprechakt Argumentieren
Zusammenfassung
IV. Ergebnisse der Korpusanalyse
1. Beschreibung der Korpora und Korpuskritik
1.1 Gesprächskorpora
1.1.1 Teilkorpus I
1.1.2 Teilkorpus II
1.2 Fragebogenuntersuchung
2. Untersuchungen
2.1 Ziel
2.1.1 Allgemeiner Zielbegriff
2.1.2 Zielbegriff in der Rhetorik
2.1.3 Ergebnisse der Korpusanalyse
2.1.3.1 Arten von Zielen
2.1.3.2 Beziehung der Ziele untereinander
2.1.3.3 Mögliche Kombinationen von Zielen
2.1.3.4 Typologisierung von Zielkonstellationen
             Normalverlauf positiv (Idealverlauf)
             Normalverlauf negativ
             Gesprächseskalation
             Sonderfälle
2.2 Strategie
2.2.1 Strategiebegriff
2.2.2 Ergebnisse der Korpusanalyse
2.2.2.1 Weg 1
2.2.2.2 Weg 2.1.1.a
2.2.2.3 Weg 2.1.1.b
2.2.2.4 Weg 2.1.2.a
2.2.2.5 Weg 2.1.2.b
2.2.2.6 Weg 2.2.a
2.2.2.7 Weg 2.2.b
2.3 Argumentationsstruktur
2.3.1 Makrostrukturen
2.3.1.1 Einfache Argumentation
2.3.1.2 Mehrfache Argumentation
2.3.1.2.1 Gebundene Argumentation
2.3.1.2.2 Ungebundene Argumentation
2.3.1.2.3 Komplexe Argumentation
2.3.2 Mikrostrukturen
2.4 Reihenfolge von Konklusion und Prämissen
2.4.1 Einfache Argumentation
2.4.1.1 Typ 1: Einfach K –> P
2.4.1.2 Typ 2: Einfach P –> K –> P
2.4.2 Gebundene Argumentation
2.4.2.1 Typ 3: Gebunden linear
2.4.2.2 Typ 4: Gebunden zirkulär
2.4.3 Ungebundene Argumentation
2.4.3.1 Typ 5: Ungebunden linear
2.4.3.2 Typ 6: Ungebunden zirkulär
2.4.4 Komplexe Argumentation
2.4.4.1 Typ 7: Komplex linear
2.4.4.2 Typ 8: Komplex zirkulär
2.5 Schlüssigkeit
2.5.1 Schlüssigkeitsmerkmale
2.5.1.1 Regelmäßigkeit von Wirkung und Ursache
2.5.1.2 Exklusivität I
2.5.1.3 Nutzen
2.5.1.4 Exklusivität II
2.5.1.5 Schaden
2.5.1.6 Erfolgswahrscheinlichkeit und Schlüssigkeitsmerkmale
2.5.2 Die Verwendung anderer Topoi
2.5.3 Die Ausnahmebedingungen
2.5.4 Emotionale Trugschlüsse
2.5.4.1 Ad baculum
2.5.4.2 Ad misericordiam
2.5.4.3 Ad hominem
2.5.4.4 Ad verecundiam und ad ignorantiam
2.6 Propositionaler Gehalt
2.6.1 Materieller Nutzen/Schaden und immaterieller Nutzen/Schaden
2.6.2 Versprechen bzw. Androhen von Nutzen/Schaden und Verheißen bzw. Warnen von/vor Nutzen/Schaden
2.6.3 Nutzen/Schaden zu Gunsten des Sprechers und Nutzen/Schaden zu Gunsten des Hörers
2.6.4 Intrinsischer Nutzen/Schaden und extrinsischer Nutzen/Schaden
2.7 Das Nutzargument als Strategie der Indirektheit
2.7.1 Implizitheit der Argumentation
2.7.1.1 Die Prämissen
2.7.1.2 Die Konklusion
2.7.2 Reflexion über das Nutzargument
2.8 Frauen in Oratorposition
2.9 Sonderfälle und ungewöhnliche Gespräche
2.9.1 Sonderfälle
2.9.1.1 Gespräche ohne erkennbares oder mit falschem Ziel
2.9.1.2 Gespräche mit verdrehtem Ziel
2.9.2 Ungewöhnliche Gespräche
2.9.2.1 Negativ angelegte Gespräche
2.9.2.2 Zweifache Adressatenrolle desselben Untersuchungsteilnehmers
Zusammenfassung
V. Kompetenzhierarchietheorie. Zur Vorstellung kooperativer Argumentation
1. Desiderat eines argumentativen Dialogs Typ II
2. Kompetenzhierarchie als kennzeichnendes Merkmal argumentativer Dialoge Typ II
3. Kooperative Argumentation und Gesprächsrhetorik
4. Ausblick: Konzeption der idealen Argumentation im Erstkontaktgespräch
Zusammenfassung
VI. Ergebnis und Ausblick
VII. Anlagen
Anlage 1: Tabellarischer Überblick über die Gespräche der beiden Teilkorpora
Anlage 2: Überblick über die Ziele in den Erstkontaktgesprächen
Anlage 3: Überblick über die möglichen Zielkonstellationen
Anlage 4: Gesprächstypologie nach Zielkonstellation
Anlage 5: Gesprächsphasen der Gesprächstypen
Anlage 6: Schematischer Überblick über die im Korpus verwendeten argumentativen Strategien
Anlage 7: Schematischer Überblick über die im Korpus verwendeten Argumentationsmuster
Anlage 8: Textbeispiele zu Kapitel IV
VIII. Verzeichnis der besprochenen Gespräche
IX. Literatur
X. Register