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AUTISMUS
Studien, Materialien und Quellen
Herausgegeben von Brita Schirmer
 

Hansen, Berit: Menschen mit Autismus als Subjekte verstehen.
“Gestützte Gespräche” mit Birger Sellin
(AUTISMUS 3)
ISBN 3-89693-192-X (12/2001)
186 Seiten, 4 Abb., Ebr., EUR 17,90

In diesem Buch berichtet die Autorin über ihre Begegnungen mit Birger Sellin. Dieser junge Mensch mit autistischer Behinderung wurde durch seine beiden Bücher “ich will kein inmich mehr sein” und “ich deserteur einer artigen autistenrasse” bekannt. Sie geht der Frage nach, wie man bei Menschen mit autistischer Behinderung erkennen kann, was ihr Interesse ist, und wie man mit unverständlich und fremd wirkenden Verhaltensweisen umgehen soll. Zwischen Berit Hansen und Birger Sellin entstehen “gestützte Gespräche”, die Einblicke in die Selbst- und Weltsicht des jungen Mannes geben und nicht nur zur intersubjektiven Verständigung nützlich, sondern auch für die Autismusforschung methodisch und inhaltlich interessant und weiterführend sein können. Zudem gibt der vorliegende Bericht einen interessanten Einblick in Birger Sellins Alltag und seine alltagspraktischen Schwierigkeiten. Er zeigt wie es möglich ist, Menschen mit autistischer Behinderung beim Lernen und Arbeiten zu assistieren und welche Probleme sich dabei ergeben.

Inhalt

1 Einleitung
1.1 Was ist Autismus? – eine kategoriale Einordnung
1.2 Geschichte des Begriffes
1.3 Die Symptomatik
1.4 Epidemiologie
1.5 Differentialdiagnostik
1.6 Verlauf und Prognose
2 Einleitung zur Untersuchung
2.1 Mein Bezug zum Autismus – meine Fragestellung
2.2 Zur Forschungsmethode
3 Die Untersuchung
3.1 Daten
3.1.1 Kasuistik
3.1.1.1 Vorgeschichte
3.1.1.2 Meine Bekanntschaft mit Birger beginnt
3.1.1.3 Das ”Prinzip der Stütze”
3.1.1.4 Fähigkeiten vs. Schwierigkeiten
3.1.1.5 Interessen
3.1.1.6 Die Möglichkeit der Umsetzung von Birgers Interessen
3.1.1.7 Das ”Studienprojekt”
3.1.1.8 Meine spezielle Arbeit mit Birger
3.1.1.9 Exkurs: Erlebnisse in einer Klinik
3.1.1.9.1 Klinische Maßnahmen zur ”Therapie” Birgers
3.1.1.9.2 Versuche einer medikamentösen Einstellung Birgers
3.1.1.9.3 Verhaltenstherapeutische Maßnahmen der Klinik im Fall ”Theo”
3.1.1.10 Das Absetzen der Medikamente
3.1.1.11 Problemfelder in der Arbeit mit Birger
3.1.1.11.1 Abrupte Stimmungswechsel und die damit verbundene Unberechenbarkeit
3.1.1.11.2 Die Kluft zwischen Denken, Wollen und Können
3.1.1.11.3 Die Abwärtsschleife
3.1.1.11.4 Die Aufwärtsschleife
3.1.1.11.5 Erfahrungen/Umbrüche/Erkenntnisprozesse in der Projektarbeit mit Birger
3.1.2 Birgers Welt- und Selbstsicht
3.1.2.1 Datenbezüge
3.1.2.2 Textanalyse
3.1.3 Birgers ”autistische” Welt aus theoretischer Sicht
3.1.3.1 Gestützte Kommunikation
3.1.3.1.1 Der Umgang der Assistentinnen mit Birgers kommunizierten Interessen und Wünschen
3.1.3.1.2 Ist der Erwerb von Schriftsprache ohne Beschulung möglich?
3.1.3.2.3 Wie glaubwürdig ist FC, und warum schreibt Birger nicht ohne ”Stütze”?
3.1.3.2.4 Ist es der Stützerin möglich, einer ungewollten ”Beeinflussung” vorzubeugen?
3.1.3.2 Historische Hinweise auf Autismus
3.1.3.3 Theorien über die Ursachen des Autismus und über die Wirksamkeit von Psychopharmaka bei Autismus
3.1.3.3.1 Theorien zu Informations- und Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen als Ursache für Autismus
3.1.3.3.1.1 Selbstaussagen von Menschen mit Autismus zum Thema Wahrnehmung
3.1.3.3.1.2 Die Theorie Delacatos
3.1.3.3.2 Störungen in der kognitiven Wahrnehmungsverarbeitung
3.1.3.3.2.1 Die Arbeiten Uta Friths
3.1.3.3.3 Neuromedizinische Erläuterungen
3.1.3.3.3.1 Autismus – Nerven unter Spannung; Forschungsergebnisse des IFA
3.1.3.3.3.2 Psychologische Beeinflussung als Grundlage menschlicher Interaktion und Automatismen überwinden – ein Forschungsbericht Dr. L. Embertis
3.2 Konfrontation mit meinem Problemverständnis
3.3 Schlußfolgerungen für den sinnvollen Umgang mit Birger
3.3.1 Umgangsmöglichkeiten mit der Gewalt
3.3.2 Orientierung oder Bevormundung?
3.3.3 Methoden der Behandlung von autistisch behinderten Menschen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Liebenau
3.4 Möglichkeiten der Veränderung unserer Arbeitsweise
3.4.1 Handlungstraining
3.5 Vergleich unserer Arbeitsweise mit anderen gängigen Methoden
4 Bewertung und Ausblick
5 Nachwort
6 Literaturverzeichnis